Habt ihr schonmal eure Ernährung auf „Zuckerfrei“ umstellen müssen? Ich habe gerade das Glück und bin jetzt in der sechsten Woche ohne Zucker, Obst (wg. Fruchtzucker), Weißmehl, Hefe und Alkohol.
Da ich mich eigentlich recht gesund ernähre, keine Fertigprodukte kaufe und „relativ“ wenig Süßkram (Kuchen zählt nicht, oder?) esse, bin ich davon ausgegangen, dass sich diese zuckerfreie Zeit als nicht so schwierig darstellt. Trotzdem bin ich wirklich überrascht in welchen Lebensmitteln überall Zucker steckt. Wenn man gezwungen ist, die Zutatenliste intensiv zu studieren, kommt so einiges zutage und ich fühle mit allen besonders mit, die das aus gesundheitlichen (oder ethischen) Gründen nicht nur, wie ich, eine kurze Zeit machen müssen. Ich kann aber auch allen anderen empfehlen, ruhig mal öfters zu schauen, was sich so alles in einer Verpackung „Essen“ befindet.
Was ich wirklich gerne mag ist am Nachmittag eine Tasse Kaffee und dazu wenn möglich ein Stück Obst oder/und Kuchen. Der Kuchen muss wirklich nichts Besonderes sein, ein Hefeteilchen reicht eigentlich schon, aber das ist nun grad auch nicht möglich.
Aber Not macht erfinderisch…
Seit ich mir einen Kuchen ohne Zucker, etc. kreiert habe, ist der Nachmittagskaffee das Highlight des Tages geworden. Der Kuchen ist schön locker und fluffig, saftig sozusagen und unbedingt einen Versuch wert.
Für eine Auszeit am Hennesee wäre es zwar schade, wenn man auf manche Genüsse verzichten müsste, aber diesen Kuchen kann ich nur wärmstens empfehlen.
Ich portioniere ihn mir in Muffin-Förmchen, die ich nach dem Backen einfriere. So habe ich jeden Tag einen frisch-gebackenen Kuchen für mich 🙂 (jedenfalls schmeckt er so, auch wenn er aufgetaut ist). Da er mittlerweile auch bei den Kids beliebt ist, muss ich ihn jetzt allerdings öfters backen. Er lässt sich übrigens super auf Reisen oder ins Büro mitnehmen und ist dann zur Kaffeezeit immer noch sehr lecker.
Das Rezept dazu möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten, und da ich das Ganze als Tassenkuchen umgewandelt habe, wäre er sogar möglich, ihn im Ferienhaus zu backen (es ist alles da, außer einer Waage und statt Muffinblech backt ihr euch dort dann einen richtigen Kuchen in der Kuchenform).
Eine besondere Zutat, die ihr vielleicht nicht zuhause habt ist Milchzucker. Wer dagegen eine Intoleranz entwickelt hat, der darf diesen Kuchen leider nicht essen. Ich darf diesen Zucker während meiner Candida-Diät zu mir nehmen, da er eben nicht wie normaler Zucker vom Darm aufgenommen wird. Candida ist (vereinfacht gesagt) ein Pilz im Darm, der sich von Zucker und Hefe ernährt und daher muss ich auf alles verzichten, das diesen Pilz weiter füttert und ausbreiten lässt. Ich hungere ihn also gerade aus.
Beziehungsweise habe ich ihn bereits schon nach drei Wochen ausgehungert, aber da ich mit der Umstellung gut klar komme und ich mich viel fitter und wohler seit dem fühle, habe ich das Ganze noch ein bisschen verlängert.
Zucker geht zwar nicht, allerdings sind pflanzliche Zucker, wie zum Beispiel Stevia oder Succolin erlaubt. Das ist allerdings Geschmacksache. Stevia mag ich persönlich nicht so, aber in diesem Kuchen funktioniert es wirklich ganz gut. Etwas teurer aber geschmacklich noch besser ist Succolin. Das gibt es im Reformhaus und ich werde das jetzt öfters mal beim Backen gegen Industriezucker tauschen.
Jetzt aber zum Rezept vom Kuchen ohne Zucker – oder:
Marmor-Muffins
Zutaten:
- 1 Tasse Milchzucker
- 1 Tasse gemahlene Mandeln
- 2 Eier
- 1/2 Tasse Vollkornmehl
- 1/2 Päckchen Backpulver
- 1/2 Tasse Öl
- 1/2 Tasse Mineralwasser
- ca. 1/2 Tasse Stevia oder Sucolin (muss nicht, aber dadurch wird es etwas süßer)
- 2 Esslöffel Kakao (natürlich reiner Kakao, ohne Zucker)
Milchzucker, Mandeln und Eier vermischen. Vollkornmehl mit Backpulver mischen und unterrühren. Öl, Mineralwasser und Süßmittel dazu und alles schön geschmeidig rühren.
Jetzt kann man den Kuchen halbieren und eine helle Variante in eine Kuchenform (oder die Muffinförmchen) füllen. Das Rezept passt übrigens für zwölf Muffins.
Die andere Hälfte vom Teig mit dem Kakao mischen, dann wird es schön schokoladig. Diese Hälfte nun auf den hellen Teil geben, so dass eine Art Marmor-Muffin entsteht. Alternativ packt man den Kakao sofort dazu und hat einen Schokokuchen (die Variante für Faule).
Im Backofen bei 170 °C ca. 25 Minuten backen.
Da Puderzucker auch nicht geht, streue ich mir ein wenig Stevia drüber, aber das ist nicht wirklich wichtig.

Probiert ihn mal aus und sagt mir, ob er euch geschmeckt hat.
Meinen geliebten New York Cheesecake, den ich hier in einem anderen Beitrag vorgestellt habe, backe ich bestimmt irgendwann auch mal wieder, aber ich finde, wenn man sich mal etwas gesünder ernähren möchte, ist dieser fluffige Kuchen eine super Alternative.
Hallöchen,
das Rezept klingt total klasse! Ich bin nur wegen der Mengenangabe zu Stevia verwirrt: Ist eine halbe Tasse nicht extrem viel? Ist das flüssiges Stevia und ist das Mengenverhäntnis dabei ganz anders als beim Pulver?
Vielen Dank vorab und schöne Grüße
Sophia
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Ich hab’s mit Pulver gemacht, aber bei den Süßungsmitteln würde ich auch ein bisschen experimentieren. Stevia schmeckt ja schon speziell, probiere mal zwischendurch, ob nicht auch weniger reicht.
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Hallo! Danke für das Rezept, ich bin total happy, sowas gefunden zu haben während meiner notgedrungen Zucker- und weißmehlfreien Phase. Ich habe es zubereitet mit Roggenmehl, da ich Vollkorn nicht da hatte und hatte arge Zweifel, ob das was wird.
Ich habe stevia weggelassen und etwas Inulin zusätzlich beigemischt. Das Mineralwasser hatte null Kohlensäure mehr, meine Zweifel wurden größer…was soll ich sagen?
Der Kuchen ist unglaublich gut geworden! Ich bin total platt.
Ich habe bei der Art der Zubereitung noch etwas verändert, weil ich mit Rührkuchen schon einige Etfahrung habe: ich habe die Eier 3 Minuten geschlagen, das Öl dann dazugegeben und im Anschluss das Mehl + später nach Gefühl das Wasser. Aber ich habe das Mehl nicht verrührt, nur untergehoben! Das garantiert die Fluffigkeit nach dem Backen. Rs darf tatsächlich nur grob vermischt werden.
Ich danke ganz herzlich für die Anregung!
Yasmine
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Da freu ich mich, dass ich dich inspirieren konnte. Die Eier schlage ich auch gerne länger, dass sie schön cremig werden, den Tipp mit dem Mehl werde ich auch mal ausprobieren. Dann lass‘ es dir gut schmecken 😋
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Hallo, freue mich, dieses Rezept gefunden zu haben, zum Süßen muss ich erstmal auf Stevia und Milchzucker wegen Darmproblemen umsteigen. Habe kürzlich versucht, mit Stevia Pudding zu kochen, er war sehr bitter statt süß. Daher meine Befürchtung , dass auch hier der Teig in gebackenem Zustand bitter schmecken könnte? Danke für die Antwort! Liebe Grüße und alles Gute
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Ich mag Stevia eigentlich genau wegen dem Beigeschmack nicht so gerne, aber bei dem Rezept fand ich es echt ok. Man muss vorsichtig dosieren. Probier den Teig zwischendurch mal, damit es dir nicht zu stark durchschmeckt.
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Bin gespannt, wie er dir schmeckt, VG Daniela
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Hallo,
ich werde das Rezept auch probieren. Vielen Dank.
Aber ich gebe zu bedenken, dass Stevia in so einer großen Menge niemals pur sein kann. Es handelt sich dann sicher um Stevia mit Maltodextrin. Dieses wiederum ist nicht für eine Candida-Kur geeignet.
Berichtigt mich, wenn es und wo Stevia mit einem anderen Füllstoff gibt.
LG
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Gute Frage, ich hatte da so eine Dose gekauft, die ist mittlerweile leer, daher kann ich nicht schauen. Aber aus dem Reformhaus der Zuckerersatz schmeckt mir persönlich auch besser.
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